Der Modelljahr 1950 brachte eine
Reihe von Verbesserungen für den Kapitän. Andere Stoßstangenhörner,
etwas veränderte Stoßfänger, neue Sitzbezüge, Türverkleidungen
im Stil des Kapitän ´51 und vorne nicht mehr mit einer Rundung
abgesteppt wie bei den Vorkriegsmodellen. Auch eine neue Amaturentafel
fiel auf, diese blieb baugleich bis zum ´51 er Kapitän-Modell.
Sie war hier erstmalig im metallicfarbenem Ton lackiert ( außer Montageproduktion
GM Kopenhagen und GM Biel ) und als wichtigste Neuerung gab es eine Lenkradschaltung.
Technisch blieb weitgehend alles beim Alten. Gebaut wurden ab Mai 1950
bis Februar 1951 17.470 Einheiten.
Den oben gezeigten Kapitän kaufte ich Anfangs der 80´er Jahre. Das Fahrzeug stammt aus der dänischen Montageproduktion von GM Kopenhagen und hat demnach ein grau lackiertes Amaturenbrett anstelle des metallicfarbenen. Zusätzlich zu der Winkerkontrolle hatten die Wagen aus der dänischen Montage zwei kleine Spiegel oben an der A-Säule, in denen man den ausgeklappten Winker sah. Im Rahmen der sogleich durchgeführten Restauration wurde der Wagen technisch überholt und die Karosserie soweit notwendig restauriert. Die mit Schonbezügen versehenen original Sitzbezüge konnte ich retten und nach Reinigung zog sie der Sattler wieder über die neu aufgepolsterten Sitzflächen. Seitdem lief der Kapitän klaglos und ohne jegliche Probleme auch über weite Strecken. Allerdings habe ich bei dem 50´er den einzigen Kapitän-Motorschaden zu beklagen, aus Dummheit... . Ich hatte den Wagen Mitte der 80´er Jahre in einer Einzelgarage untergebracht und im März Wasser ohne Frostschutz zu früh aufgefüllt. Es gab noch einmal mächtig Frost und da war der Block hin. Ein Reserveblock wurde fluchs überholt, denn es eilte, die Hochzeitsreise stand an und das Opel-Treffen in Well/Holland. Mit gepackten Koffern standen wir bei Hoeckle/Lindau und warteten auf die Fertigstellung des 50´ers. Nach kurzem Problelauf wagten wir uns sogleich auf die Strecke, immerhin knapp 800 Kilometer Autobahn lagen vor uns. Vorsichtig eingefahren brummte der Motor als wäre nie etwas gewesen, hin und wieder zurück, und dann viele Jahre lang. Und er brummt heute noch, in Rüsselsheim, an seine Geburtsstätte zurückgekehrt in der Opel Werkssammlung. Fotos und Videos erinnern an Langstreckenfahrten,
Pässe, kleine Ausfahrten, sonnige und verregnete Veranstaltungen.
Autobahntempo von 120 - 130 km/h kam auch schon einmal vor, doch fühlte
ich mich mit dem Kapitän mit Rücksicht auf die heutige Verkehrssituation
auf wenig befahrenen Landstraßen wohler. Dabei begeisterte immer
wieder die Elastizität des Motors. Selten nur mußte aus dem
dritten ( direkten ) Gang zurückgeschalten werden.
HPOpel02 Version 2 Stand 10.09.2001 |